Patanjali
Patanjali – Arzt, Grammatiker (Sprach-/Schriftgelehrter) und Yogameister – hat der Überlieferung zufolge vor ca. 2.500 Jahren das zu seiner Zeit bereits unübersichtliche Wissen aus mehreren tausend Jahren Yogapraxis unterschiedlichster Schulen gesammelt, strukturiert und in 196 Versen, den Yoga Sutras zusammengefasst.
Leben und Wirken Patanjalis und insbesondere der Zeitraum seiner Lebenszeit sind historisch nicht gesichert. So schwanken die Schätzungen für seine Lebenszeit zwischen 500 v. Chr. und 500 n. Chr.. Unbestritten aber sind die Bedeutung und Aktualität der ihm zugeschriebenen Yoga Sutras für die Entwicklung der Yoga-Traditionen bis in die heutige Zeit. Die in einigen Punkten unverkennbare Ähnlichkeit der Yoga Sutras mit dem Achtfältigen Edlen Pfad des Buddhismus lassen ihre Entstehung in vorchristlicher Zeit vermuten.
Einer Landkarte ähnlich bietet sein achtgliedriges System des Ashtanga Yoga (ashta anga – acht Glieder) einen praktikablen Weg über das im Leben unvermeidliche Leiden hinaus hin zu vollständiger Befreiung (samadhi).
B.K.S. Iyengar hat die traditionellen Techniken des Hatha-Yoga mit dem vor mehr als 2000 Jahren in den Yoga Sutras entwickelten System des Patanjali verbunden und in ein (auch für westliche
Menschen) erlern- und praktizierbares System übersetzt.
Die Yoga Sutras bieten mit dem achtgliedrigen Ashtanga-Pfad Anleitung zu stabiler Gesundheit, Vitalität und geistiger Klarheit. Mit seinem Wissen um die anatomischen Zusammenhänge, die Funktionen
von Körper und Geist und die Auswirkungen auf die Seele hat B.K.S. Iyengar ein System geschaffen, das nicht nur die Gesundheit fördert, sondern den Menschen in seiner Gesamtheit erfasst.